- optimale Bestellmenge
- optimale Bestellmenge,Beschaffungsmenge eines Werkstoffes, bei der die Summe von bestellmengenabhängigen und bestellmengenunabhängigen Kosten je beschaffter Mengeneinheit minimal ist. Dies sind einerseits die Lagerhaltungskosten, andererseits die mit jeder Bestellung anfallenden Bestellkosten. Die optimale Bestellmenge kann mithilfe unterschiedlicher Lagerhaltungsmodelle errechnet werden. Als Grundmodell für die rechnerische Ermittlung gilt die Andler-Formel:Dabei bedeuten: Xoptische optimale Bestellmenge, J Jahresbedarfsmenge, BK die von der Bestellmenge unabhängigen (fixen) Bestellkosten, EP Einstandspreis je Mengeneinheit, Zs Zinssatz für das durchschnittlich gebundene Kapital (in %), Ls Kosten der reinen Lagerhaltung (in % des durchschnittlichen Lagerbestandswertes).Die Formel ist an folgende Voraussetzungen gebunden: 1) Der Bedarf ist bekannt und konstant; 2) der Stückpreis ist unabhängig von der Bestellmenge und konstant; 3) der Lagerabgang ist gleichmäßig; 4) die Bestellkosten sind bekannt und konstant; 5) der Lagerhaltungskostensatz ist bekannt und konstant; 6) Restriktionen (z. B. Lagerkapazität) sind nicht gegeben. In der Praxis werden kaum alle Voraussetzungen erfüllt. Gleichwohl findet die Formel Anwendung (analog auch zur Bestimmung der optimalen Losgröße), da sie grundlegende Zusammenhänge verdeutlicht und einfach zu handhaben ist. Auch kann von der rechnerisch ermittelten optimalen Bestellmenge nach oben und nach unten abgewichen werden, ohne das absolute Gesamtkostenminimum wesentlich zu verfehlen. Zur Berücksichtigung z. B. von Preisnachlässen, Transportkosten, Durchlaufzeiten kann die Formel erweitert werden. Bei schwankendem Bedarf, d. h. die Bedarfsmengen in den einzelnen Perioden sind nicht mehr annähernd konstant, darf die optimale Bestellmenge nicht mit der klassischen Formel errechnet werden. An ihre Stelle treten Verfahren, die das Kostenoptimum näherungsweise durch einen schrittweisen Rechenprozess ermitteln.
Universal-Lexikon. 2012.